Raiffeisen Westfalen Mitte eG verstetigt gute Entwicklung

Trotz gestiegener Kosten verzeichnet die Genossenschaft ein ordentliches Ergebnis

Wer auf mehrere Pferde setzt, legt die Grundlage für langfristigen Erfolg. Die Raiffeisen Westfalen Mitte eG (RWM) mit Sitz in Büren ist in ihrem genossenschaftlichen Wirken breit aufgestellt. Und so konnten der Aufsichtsratsvorsitzende Ludger Kahr sowie die RWM-Vorstände Stephan Levenig, Ralf Stöver und Thomas Röper-Schültken bei der jüngsten Generalversammlung in Enkesen bei Soest eine positive Bilanz vorweisen. In Zahlen ausgedrückt: Im Jahr 2023 betrug der Jahresüberschuss 2,78 Millionen Euro nach 3,04 Millionen Euro im Vorjahr; abzüglich der Rücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn von 1,56 Millionen Euro. Der Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahr preisbedingt um 65 Millionen auf 428 Millionen Euro in 2023 reduziert.
Die knapp 100 anwesenden RWM-Mitglieder zollten ihren Respekt und entlasteten Aufsichtsrat und Vorstand ohne große Diskussion.
Ein weiteres deutliches Zeichen setzte die Versammlung mit der einstimmigen turnusmäßigen Wiederwahl von Ludger Kahr (Rüthen), Hans-Rudolf Ising (Paderborn) und Burkhard Mast (Brilon) in den Aufsichtsrat.
Ludger Kahr hatte zuvor verdeutlicht, dass die „Menschen aktuell aufgrund der weltpolitischen Verwerfungen verunsichert“ seien und dass ein Abwarten auch im Agrarbereich erkennbar ist. Umso mehr wiege die gute Entwicklung der RWM im vergangenen Jahr.
Diese kleidete Stephan Levenig in Zahlen: 2023 wurde mehr Menge umgesetzt, als im Jahr zuvor. Zu Buche stand ein Rohertrag von 34,3 Millionen Euro. Allein 51 Prozent entfielen auf das Kernsegment, den Agrarbereich. Auch das Energiegeschäft habe sich weiter gut entwickelt. „Hier zahlt sich unsere breite Aufstellung aus“, so Levenig.
In diesem Kontext erwähnte Ralf Stöver die erfolgte Willenbrink-Übernahme in Lippetal-Herzfeld. Diese mache räumlich und strategisch Sinn und habe zu einer Umsatzsteigerung geführt. Dass die RWM gewillt ist, weiter zu investieren, unterstrich Stöver im Rahmen seiner Ausführungen: „Wir wollen Werte erhalten, Qualität sichern und Prozesse optimieren.“ Die „solide Finanzlage der Genossenschaft“ erlaube nach wie vor weitsichtiges Investieren.
Bei allen Unwägbarkeiten der Weltlage blickt Thomas Röper-Schültken zuversichtlich auf die kommenden Monate: „Wir haben rund eine Million Euro in den Raiffeisen-Markt Paderborn investiert und bauen unser Tankstellennetz – wie zuletzt in Geseke und Brilon – sukzessive aus. Das würden wir nicht tun, wenn wir keine gute Perspektive sähen.“ Im Agrarbereich habe die hohe Kompetenz bei der Ernteerfassung 2023 geholfen, Schlimmeres zu verhindern: „Vor allem die feuchte Witterung in der Erntezeit hat uns vor enorme Herausforderungen gestellt“, so Röper-Schültken.
Auch aktuelle Nachrichten teilte der RWM-Vorstand mit. So sei der Pachtvertrag für die Flächen und Gebäude am Standort Eschwege zum 30. Juni 2024 gekündigt worden. Die periphere Lage innerhalb des RWM-Gebietes habe einen wirtschaftlichen Betrieb zuletzt erschwert.
In großen Schritten entwickelt sich hingegen der Standort Soest. Hier entsteht derzeit ein 18-Parteien-Wohnhaus; die Wohnungen werden zukünftig vermietet.
Im Rahmen der Generalversammlung wurden traditionell langjährige Mitarbeitende geehrt. Seit 40 Jahren gehören Werner Stimpel und Dietmar Löseke (beide sind derzeit am Standort Büren tätig) zum Team. Seit 25 Jahren arbeiten für die Genossenschaft Christa Barkhausen (Markt Lichtenau) und Christian Hilleke (Geschäftsstellenleiter Paderborn).

V. l.: Ludger Kahr (Aufsichtsrats-Vorsitzender), Stephan Levenig (Vorstand), Dietmar Löseke (Jubilar 40 Jahre), Thomas Röper-Schültken (Vorstand), Christian Hilleke (Jubilar 25 Jahre), Ralf Stöver (Vorstand) und Werner Stimpel (Jubilar 40 Jahre).