Eigentlich wollten im Juni rund 40 Schornsteinfeger aus ganz Deutschland in sieben Tagen im Rahmen der Glückstour mit dem Fahrrad von Erfurt nach Lübeck fahren. Der Verein „Glückstour – Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern e.V.“ sammelt mit dieser sportlichen Aktion alljährlich Spendengelder für krebs- und schwersterkrankte Kinder.
In diesem Jahr findet das Ereignis erstmals digital statt. „Leider kann unsere Radtour in diesem Frühsommer nicht wie gewohnt stattfinden. Aber wir machen anders weiter und transportieren unser Glück auf alternativen und digitalen Wegen“, sagt Olaf Meiners, einer der Mitfahrer aus dem Kreisgebiet Paderborn.
Insgesamt werden in diesem Jahr 37 Initiativen mit einer Spende von jeweils 3.000 Euro bedacht.
„Aus den persönlichen Gesprächen mit den Initiativen konnte man die Freude über die zugesagte Spende heraushören und alle waren von der neuen Idee begeistert“, sagt Olaf Meiners.
Die Initiativen sind im Vorfeld gebeten worden, sich in Form eines Videos vorzustellen und anzugeben, wie das Geld für Projekte eingesetzt werden kann.
Olaf Meiners freut sich darüber, dass viele langjährige Spender der Aktion treu bleiben und in diesem Jahr wieder Geld spenden. Dazu gehören auch der Raiffeisen-Markt Lichtenau und Jörg Mertens, Inhaber eines Betriebs für Schornsteinbau und Abgastechnik aus Paderborn.
Schornsteinfegermeister Olaf Meiners hat jetzt die Spende mit einigen Kollegen entgegengenommen. Er und sein Kollege Sebastian Hund setzen sich seit vielen Jahren aktiv für die Glückstour ein und treten regelmäßig selbst in die Pedale. „Ich bin dankbar dafür, dass ich trotz Corona mein Hobby, das Rennradfahren, ausführen kann“, sagt Olaf Meiners. „Es ist allerdings bedauerlich, dass unsere Glückstour, die auch von den zahlreichen Zuschauern in den Zielorten lebt, nicht stattfinden kann, aber die Gesundheit geht in jedem Fall vor.“
Und diese hat der Verein „Glückstour – Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern e.V.“ ohnehin im Fokus: Urlaub, Kino, Schule, Geburtstage feiern und Freunde treffen – das ist für schwerst- und krebskranke Kinder häufig nicht oder nur eingeschränkt möglich. Ihr ohnehin isoliertes und beschwerliches Leben wird im Rahmen der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie noch erheblich erschwert. Gemeinsames Lachen mit Klinikclowns oder kleine Auszeiten vom Klinikalltag sind beispielsweise auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Selbst Besuche der Eltern und weiterer Familienmitglieder werden oftmals reglementiert und zeitlich reduziert. Umso wichtiger sind derzeit die Glückstour-Spenden – auch als Signal dafür, dass die leidenden Kinder nicht vergessen werden.
Im kommenden Jahr wollen die Schornsteinfeger dann wieder per Fahrrad um Unterstützung werben.